MÜHLE & WIRBEL

Zur genauen Notation und Ausführung von Mühle und Wirbel auf einer Snare soll der folgende Artikel mögliche Unklarheiten beseitigen. Zunächst zur

Notation

In der Regel werden Mühle und Wirbel gleich notiert, wie etwa in diesen Beispielen:

Das Tremolo-Zeichen (unten) deutet 3 Balken wie bei Zweiunddreißigstelnoten an. Im Falle von Achtelnoten, die bereits mit einen Balken verbunden sind, werden dann nur zwei zusätzliche Balken-Striche benötigt. Der Wirbel bzw. die Mühle wird immer genau über die Länge des Notenwerts mit dem Tremolo-Symbol ausgeführt. Das Gleiche gilt für die Noten mit einem Triller-Symbol.

Häufig sind Noten mit einem Tremolo-Zeichen noch zu den jeweils nächsten Noten mit einem Haltebogen verbunden:

In diesen Fällen wird der Wirbel nahtlos bis zur nächsten Note durchgehalten. Falls diese wieder ein Wirbel ist, wird der Wirbel nahtlos weitergeführt - wie in der rechten Abbildung angedeutet wird. Andernfalls (links) beendet die nächste Note den Wirbel mit einem einzelnen Schlag.

Sofern kein Haltebogen vorhanden ist, wird der Wirbel vor dem Anschlag der nächsten Note kurz abgesetzt:

oder


Ausführung

Trotz gleicher Notation gibt es zwischen Mühle und Wirbel wesentliche Unterschiede in der Umsetzung und damit auch im Klang.

Die Mühle besteht grundsätzlich aus abwechselnden Schlägen (zweimal rechts, zweimal links, quasi Paradiddle). Dadurch können die Einzelschläge bei der Mühle eher wahrgenommen werden, da sie in der Regel weniger dicht aufeinanderfolgen, als beim Wirbel, der auch als "Wiener Wirbel" bezeichnet werden kann. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass rechts und links abwechselnde Einzelschläge als "Praller" ausgeführt werden, wobei aus jedem "aktiven" Anschlag heraus durch möglichst viele und schnelle "passive" Anschläge (Praller) erzeugt werden. Daraus ergibt sich eine höhere Intensität und Klangdichte, als bei der Mühle.

Das sichere Beherrschen der Mühle kann als eine wichtige Grundlage dafür angesehen werden, dass auch ein Wirbels kontrolliert und gleichmäßig ausgeführt werden kann - auch wenn die Spieltechnik nicht unmittelbar die gleiche ist. Häufig wird durch die Steigerung des Tempos einer Mühle eine rasante Schlagfolge angestrebt, die dann klanglich sehr einem Wirbel ähnelt.

Die Dichte und der Charakter eines "Wiener" Wirbels wird damit jedoch nicht wirklich erreicht. Dafür ist neben dem Tempo der "aktiven" Anschläge vor allem die Vielzahl und Schnelligkeit der "passiven" Anschläge (Praller) von Bedeutung. Das erfordert eine gute Kontrolle über die Balance zwischen der Intensität der "aktiven" Anschläge und des beim Prallen ausgeübten Drucks auf den Schlagstock. Darüber wird auch die Dynamik des Wirbels gesteuert. Die in Dynamik und Dichte differenzierte und kontrollierte Auführung eines Wirbels erfordert viel Übung.

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© 2010 by Wolfgang Fiedler